Die Villen und Gärten von Bellagio sind die Wahrzeichen der edlen und aristokratischen Ferienziele des 19. Jahrhunderts.
Die Villen von Bellagio und Umgebung sind ein einzigartiges Beispiel von Baukunst und Landschaftsarchitektur.
Die Gärten von Villa Melzi erstrecken sich längs dem Seeufer und schmiegen sich harmonisch an die Hügellandschaft der Halbinsel von Bellagio, welche die beiden Arme des Comer Sees trennt. In der wunderschönen Parkanlage befinden sich eine neoklassische Kappelle sowie die Orangerie der Villa, in der heute ein historisches Museum untergebracht ist. Beide Bauten stehen unter Denkmalschutz.
Der Villenkomplex wurde zwischen 1808 und 1810 auf Wunsch von Francesco Melzi d’Eril (1753-1816), dem Herzog von Lodi erbaut. Dieser war unter Napoleon Vizepräsident der Zisalpinischen Republik und später Großkanzler des Königreichs Italien. Mit den Bauarbeiten beauftragte er den für den neoklassischen Stil berühmten Architekten und Ornamentzeichner Giocondo Albertolli (1742-1839), den er um eine nüchterne und vornehme Villa bat. Die schlichten Linien und Volumen sollten die herrliche umliegende Landschaft noch mehr hervorheben.
Die bis Ende der politischen Karriere Melzis und dann bis zu dessen Tode (1816) als Sommerresidenz genutzte Villa, wurde von einigen der berühmtesten Künstler der Epoche dekoriert und ausgestattet: Außer Giocondo Albertolli, der einen Großteil der Einrichtungsgegenstände sowie die Innendekoration übernahm, wirkten hier die Maler Andrea Appiani (1754-1817) und Giuseppe Bossi, (1777-1815), Alessandro Sanquirico (1777-1849), die Bildhauer Antonio Canova (1757-1822), Giambattista Comolli (1775-1830), Pompeo Marchesi (1789-1858) und der Bronzekünstler Luigi Manfredini (1771-1840).
Die mit Skulpturen geschmückten englischen Gärten wurden von dem Architekten Luigi Canonica und dem Botaniker Luigi Villoresi entworfen, die beide auch für die Gestaltung des Parks von Villa Reale in Monza verantwortlich waren.
Dank den Schöpfungen der berühmten Künstler und Techniker und den besonderen Vereinbarungen mit Francesco Melzi, zeichnet sich die gesamte Erscheinung der Villa durch ihre seltene Harmonie aus, die unter anderen auch 1817 von Stendhal in Rom, Neapel und Florenz gerühmt wurde.
Villa Serbelloni liegt in Bellagio auf der Anhöhe, welche den Lario (Comer See) zwischen Como und Lecco verzweigt. Der Bau dieser Villa wurde 1605 von den Besitzern der Anhöhe, Familie Sfrondati, in Auftrag gegeben. 1788 wurde sie von Alessandro Serbelloni erworben, welcher die Innenräume sowie den üppigen Garten ausbauen ließ: Er schuf einen Park mit einigen dekorativen Elementen wie Terrassen und Höhlen und pflanzte zahlreiche neue Sorten Bäume und Blumen. Unter diesen bewundert man vor allem Zypressen und Oliven, die bis zum See hinunterreichen, außerdem Hecken, welche die Terrassen und geometrisch angelegten und vorwiegend mit scharlachroten Blüten bepflanzten Blumenbeete säumen.
1930 kaufte eine amerikanische Fürstin das Anwesen, um es dann 1959 der New Yorker Stiftung Rockefeller zu vermachen, die die Villa als Konferenz- und Studienzentrum verwendet.
ÖFFNUNGSZEITEN:
Der Park ist vom 1. April bis Anfang November täglich geöffnet; Montag geschlossen.
Der Park darf nur in Begleitung eines Touristenführers (im Eintrittspreis inbegriffen) besichtigt werden. Die Führungen finden zweimal täglich um 11:00 Uhr und um 15:30 Uhr für eine Mindestteilnehmerzahl von 6 und einer Höchstteilnehmerzahl von 30 Personen je Besichtigung statt. Bei schlechtem Wetter werden die Führungen abgesagt.
Für eine geführte Besichtigung (nur für die Parkanlage) ist erforderlich, 15 Minuten vor Beginn der ersten Führung im Büro von Promobellagio im mittelalterlichen Turm an der Piazza della Chiesa Nr. 14 zu erscheinen.
Das dreistöckige Gebäude wurde im neoklassischen Stil schlicht und harmonisch erbaut. Der Adelstrakt zeichnet sich durch seine breiten Tympanonfenster aus. Vom Hauptgebäude, dessen Unterteil aus Bossenwerk besteht, gehen rechts und links zwei Flügel hervor, deren dekorativen Elemente die architektonischen Motive des zentralen Bauwerks nachempfinden. In erhöhter Lage gegenüber der Halbinsel Bellagio, ragt die Villa mit dem Effekt der doppelten Perspektive über beide Verzweigungen des Sees hinaus. Diese Wirkung wurde dank imposanter Arbeiten möglich gemacht. Um sie zu erreichen, muss man eine Steintreppe, die so genannte “Scalotta” emporsteigen. Diese führt von den Hafenbecken in Loppia, neben Villa Melzi, mit 800 Stufen bis zu einem italienischen Garten mit Brunnen hinauf. Das Dach ist mit einem Girlandenfries mit steinernen Ornamenten geschmückt.
Die andere Fassade der Villa überragt einen weiteren italienischen Garten mit wunderschönen geometrisch angelegten Beeten und Buchsbäumen. Der restliche Garten zeichnet sich durch exotische Pflanzen und gepflegten Rasen aus. Der einstige Obstgarten gleich neben den Pferdeställen, wurde schließlich in Olivenhain umgestaltet.
Die gegen Ende des XVIII. Jahrhunderts von Graf Pietro Venini anstelle des Feriendomizils der Familie Camozzi erbaute Villa wurde definitiv im Jahr 1806 beendet und Giulia, der Gattin des Grafen gewidmet. Bedeutende landschaftliche Veränderungen umfassten die Planierung einiger Geländeteile rings um das Gebäude. Große Geldsummen und langjährige Bauarbeiten haben Pietro Venini eine einzigartige Villa mit zwei jeweils auf einen der beiden Arme des Sees blickenden Fassaden und einem kolossalen Zugang beschert, der an der Treppe im Ortsteil Loppia beginnend, langsam bis zur Villa hinaufführte. "Dieser herrlich ebene Teil, der heute beide Arme von Lecco und Como vereint, war einst ein einsamer, unwegsamer und verwilderter Ort, dort wo sich Böschungen und Gräben, steile Hänge und Schluchten öffneten. Don Pietro Venini, der hier geboren ist und viel Reichtum sammeln konnte, entschied mit nobler Absicht, diese Villa zu bauen, als dass dieser Ort, an dem er geboren war, ebenfalls an seinem schillernden Glück und Reichtum teilnähme": so beschrieb 1877 der Schriftsteller Balbiani den Bau der Villa.
Von Venini ging der Besitz nach kurzer Zeit an Prinz Leopold, den 1. von Belgien über, welcher in den Comer See verliebt war. Aufgrund seiner politischen Pflichten war er leider öfter verhindert, das Domizil so oft zu besuchen, wie er es gerne getan hätte. Nach seinem Tode 1865 wurde die Villa erneut verkauft und für wenige Jahre in ein Luxushotel verwandelt. In diesem Zeitraum verweilte darin auch der wohlhabende polnische Bankier Baron Gay, welcher auf der Suche nach einem Ort mit mildem Klima für seine an Schwindsucht erkrankte Gattin war und entschied sich, die Villa zu kaufen. Nach dem Tode seiner geliebten Gemahlin und überrumpelt vom Schmerz für den Verlust und vielleicht auch aus politisch-finanziellen Gründen, verkaufte er die Villa wieder an den adligen Rumänen Enrico Kirakirschen. Von diesem ging die Villa schließlich an die heutigen Inhaber.
Das aus dem 17. Jh. stammende Haus wurde 1752 von Marchese Ludovico Trotti in eine prunkvolle Villa mit einem herrlichen italienischen Garten umgestaltet. Im darauf folgenden Jahrhundert veränderte ein Nachkomme nach seiner Reise in den Orient die Fassade im maurischen Stil und baute einen tropischen Wassergarten.
Die im neoklassischen Stil gebaute Villa besteht aus einem Haupttrakt und zwei Flügeln, die sich in Richtung des großen englischen Gartens ausdehnen, der von Balzaretto anstelle des ursprünglichen italienischen Gartens angelegt wurde. Der Architekt, der darauf spezialisiert war, einzigartige panoramareiche Szenerien zu entwerfen, schuf mehrere “Teleskop-Perspektiven” auf eine einzigartige spontane Bewaldung, in deren Mittelpunkt sich verschiedene botanische Pflanzenarten hervorheben. Am Ende des Parks liegt das neogotische Mausoleum, das Ende des 19. Jh.s von Carlo Maciachini für Giacomo Poldi Pezzoli erbaut worden war. Im Park befindet sich außerdem das wunderschöne romanische Kirchlein Santa Maria di Loppia, das einst an einen kleinen Kreuzgang grenzte, der leider zerstört wurde, als die breite Zypressenallee angelegt wurde, die das Vorgebirge von Bellagio von der Villa Giulia bis nach Loppia durchquerte.
Villa Taverna wurde in sehr panoramreicher Lage zwischen der Bucht von Loppia und dem Ortsteil San Giovanni gegen Ende des 18. Jh.s erbaut. Die Taverna verpachteten die Villa schließlich an Francesco Melzi d'Eril, den Vizepräsidenten der Zisalpinischen Republik, der hier wohnte, bis die Bauarbeiten der nicht weit entfernten Villa Melzi beendet waren. Im 19. Jh. ging der Besitz an die Adelsfamilie Poldi Pezzoli über, die den Komplex durch zwei Seitenbauten ergänzte, welche mittels Galerien mit dem Hauptgebäude verbunden waren. Nur einige Jahre später wurde die Parkanlage nach einem Entwurf des Architekten Giuseppe Balzaretto in einen englischen Garten verwandelt. Anschließend ging die Villa in den Besitz der Trivulzio über und dann im Jahr 1941 an die Familie Gerli.
In einem alten Turmhaus, welches in Museum umgestaltet wurde, kann man mehr als zweihundert kostbare Gegenstände bewundern, die dem Menschen im Laufe der vergangenen Jahrhunderte ermöglicht haben, sich auf hoher See zu orientieren und dadurch neue Kontinente zu bereisen. Unter den Geräten dieser Privatsammlung befinden sich venezianische Fernrohre aus dem 18. Jh., Kompasse, Sonnenuhren aus verschiedenen Epochen, eine reiche Sammlung an Längenuhren, eine Armillarsphäre und ein herrliches Planetarium aus Messing. Das Museum befindet sich im Ortsteil San Giovanni an der Piazza Don Miotti.
Der Ortsteil San Giovanni ist leicht über die Staatsstraße in Richtung Como erreichbar. Von der Ortsmitte in Bellagio sind es zu Fuß knapp 25 Minuten. Im Sommer erreichen uns mit den öffentlichen Booten über die Anlegestelle von San Giovanni oder mit dem Bummelzug, der sämtliche Ortsteile miteinander verbindet.
Museum Bellagio - Ortsteil San Giovanni, Piazza Don Miotti - Bellagio (Co)
Öffnungszeiten in der Hochsaison von 10:00 bis 13:00 Uhr. Nachmittags nur nach Voranmeldung
Tel.: 031.950204 - E-Mail: info@bellagiomuseo.com - Website: www.bellagiomuseo.com
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